Active Worlds

Das wohl älteste System virtueller Welten ist Active Worlds. Es gliedert sich in Universen, die einzelne Welten enthalten, und Galaxien mit einer einzigen Welt. Die Welt liegt auf einem Server und ist daher immer online, kann von Gästen besucht und vom Eigentümer bebaut werden. Die Objekte für die Welt werden mit einem 3d Modeling Programm wie Maya, Max 3d, Truespace etc. hergestellt, auf deinen Webspace hochgeladen und mit deiner Welt verlinkt. Du betrittst Activeworlds mit einem Avatar (eher Cartoonfiguren) und bearbeitest deine Welt über einen Browser, der in letzter Zeit stark verbessert wurde. Das System ist total veraltet, aber es existiert immer noch und hat seine User und Fans. Seit etwa 15 Jahren bestehen Pläne zur Verbesserung und Modernisierung, aber viel ist nicht geschehen.

Second Life

Wesentlich neuer ist Second Life, dem eine andere Software zugrunde liegt, die von Linden Labs entwickelt wurde. Second Life ist ein “Grid”, ein Gitter, auf dem viele Sims (Simulatoren) generiert werden können. Simulatoren sind das Gleiche wie die Welten in Active Worlds. Das Bauen ist allerdings anders: Hier stellt dir der Anbieter online Grundformen zur Verfügung, die du verformen und miteinander verbinden kannst zu allen möglichen Objekten. Texturen machen es zu dem, was du haben willst. Das machst du online, in der Welt selbst, so kannst du auch aktiv zusammen mit einem Partner bauen. Natürlich kannst du auch in Blender oder anderen 3d-Modelingprogrammen deine Objekte basteln und nach SL importieren. Second Life ist heute auch schon aus der Mode, die jungen Leute gehen lieber in die Totschlaggames oder spielen auf dem Smartphone ... Es hat aber immer noch Millionen User, die sich - allein oder miteinander - vergnügen. Musiklokale, Kunstausstellungen und einfach schön gestaltete Sims haben immer noch ihren Reiz. Und die Avatare und ihre Bewegungen sind wirklich schön. Ein weiteres Plus ist die Möglichkeit, selbst Musik zu streamen und deine eignen Events zu gestalten. SL ist ein soziales Medium, in dem du Menschen aus allen Ländern der Welt kennenlernen kannst.

Opensim - Hypergrid

Opensim ist Opensource und steht jedem frei zur Verfügung. Allerdings ist die Struktur anders: es erlaubt nämlich jedem User, sein eigenes Grid auf seinem PC zu erstellen und auf einem Server zu veröffentlichen.

OpenSim ist aus Teilen der Software von Linden Labs entstanden. Diese wurden unter die GNU-Lizenz gestellt und der Open Source Gemeinde überlassen. Freiwillige haben viel von ihrer Freizeit geopfert, um diese Software Teile so weit zu entwickeln, dass sie auf einem Server laufen können. Heute gibt es eine Menge privater Grids im Internet. Etliche davon haben sich zu einem Hypergrid zusammengeschlossen und geben privaten Simownern die Möglichkeit, ihren Simulator an das große Grid anzuschließen. Einige dieser Hypergrids haben sich zu einer Art Grid-Universum zusammengetan, einem Metaverse. Das erlaubt dir, mit deinem eigenen Avatar von einem Hypergrid zum anderen zu wandern und die Welten dort zu erkunden. Vor allem kannst du auch dein eigenes Grid auf deinem PC haben und an so ein Metaverse anschließen - du kannst es natürlich auch auf einen Server laden, dann ist es permanent online. Der Vorteil ist größere Freiheit und Einflußnahme, der Nachteil eine permanente Zersplitterung. Wie immer in der Opensource-Welt gibt es jede Menge unterschiedliche Versionen, die nicht immer miteinander kompatibel sind, was die Reisen durch das OS-Universum erschweren kann. Was kannst du in OpenSim tun? Ganz einfach: das Gleiche wie in Second Life, aber gewöhnlich ist es kostenlos und nur in einigen kommerziellen Grids gibt es eine Währung und Shops. Die anderen Grids bieten Freebies an, die man kostenlos mitnehmen kann.

Neue Systeme

Seit etlichen Jahren wird mit virtuellen Welten experimentiert, die man über den gewöhnlichen Browser erreichen kann. Man braucht dazu keine speziellen Viewer mehr. Ich habe einige davon in den Anfängen besucht, aber die Gestaltung eines eigenen Platzes war umständlich und stand noch in den Anfängen. Heute werden solche Lösungen eher für Institute und Konzerne angeboten - zur Mitarbeiterschulung, Präsentation der eigenen Erzeugnisse, für Online-Learning und Meetings. Auch hier befindet man sich in einem virtuellen Raum, den man mit Hilfe eines Avatars betritt und kann so unmittelbar kommunzieren. Für den allgemeinen Gebrauch hat es sich nicht durchgesetzt, wenn man nicht die interaktiven Computergames dazu rechnet.